Pferdegestützte Entwicklungsbegleitung

Die Wirkung ist oft subtil, aber kraftvoll. Sie geschieht ganz natürlich, wenn wir uns auf die Begegnung mit dem Pferd einlassen.

Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche eine Förderung in Form von Einzelstunden wünschen. Auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen bei zum Beispiel Autismus-Spektrum-Störung, Bindungsstörung, Angststörung und AD(H)S sind hier ausdrücklich angesprochen. Die Dauer einer Einheit beträgt in der Regel eine Zeitstunde und wird individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt.

Meine Arbeit mit den Pferden verstehe ich als prozessorientierte Entwicklungsbegleitung in herausfordernden Lebensphasen.

Hierbei wird kein Reiten im klassischem Sinne angestrebt, sondern die Arbeit findet überwiegend am Boden statt, z.B. durch führen, pflegen und beobachten.

In der geschützten, aber nicht isolierten Atmosphäre des kleinen Hofes sind vielfältige Erfahrungen und Erlebnisse mit den Pferden möglich. Pferde haben einen hohen Aufforderungscharakter, sie reagieren unmittelbar auf unsere Körpersprache und Emotionen, ohne zu urteilen oder zu bewerten. So kann ein tiefes Gefühl der Verbundenheit und des Gesehenwerdens entstehen. Die eigene Persönlichkeit kann sich frei und ohne Druck entfalten.

Die Pferde sind aktive Begleiter auf dem Weg zur Selbstfindung und persönlicher Weiterentwicklung. Sie bieten Beziehung, statt Bewertung, Spiegel statt Kritik, sie ermöglichen tiefgreifende emotionale Lernprozesse.

In der Zusammenarbeit mit dem Pferd sind vielfältige Erfahrungen und Entwicklung möglich.

Zum Beispiel:

In der sozialen Entwicklung:

  • Grenzen setzten und Grenzen akzeptieren
  •  Förderung von Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit
  •  Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein

In der emotionalen Entwicklung:

  • Förderung von Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen
  •  Impulskontrolle und Frustrationstoleranz verbessern
  •  Ängste kontrollieren
  •  Stressbewältigung
  •  Förderung der Empathie

In der motorischen Entwicklung:

  •  Verbesserung von Fein- und Grobmotorik
  •  Verbesserung von Koordination und Körperwahrnehmung

Bei den kognitiven Fähigkeiten:

  • Förderung von Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Strukturierung von Handlungen und Handlungsplanung
  • Erfahrungsorientiertes Lernen in realen Situationen

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Umgang mit Tieren direkten Einfluss auf den Hormonhaushalt hat. Der Kontakt mit Pferden beeinflusst den Hormonhaushalt auf vielschichtige Weise: Er fördert bindungs- und stimmungsregulierende Hormone (Oxytocin, Serotonin), senkt Stresshormone (Cortisol) und aktiviert das Belohnungssystem (Dopamin, Endorphine). Diese hormonelle Wirkung ist eine zentrale Grundlage für die heilenden und entwicklungsfördernden Effekte der pferdegestützten Entwicklungsbegleitung.